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Das Bildnis des Dorian Gray  
Das Bildnis des Dorian Gray

von Oscar Wilde
 
Vorgestellt von: Ophelia Immortal (Ravenclaw)


Allgemeines zum Buch Das Bildnis des Dorian Gray und dem Autor Oscar Wilde

"Das Bildnis des Dorian Gray" ist der einzige und seinerzeit wohl mit skandalträchtigste Roman des irischen Schriftstellers Oscar Wilde. 1890 erschien die erste Fassung im Lippincott’s Monthly Magazine, 1891 wurde sie von einem Londoner Verlag als Buchfassung in einer erweiterten Version veröffentlicht, die der heute bekannten entspricht. 1901 erschien die erste deutsche Übersetzung. Der Roman lässt sich nur schwer in ein Genre einordnen, bedient sich aber vieler fantastischer Elemente, die aus zeitgenössischen Gothic Novels bekannt sind und ist in seinen Ausführungen stark vom Symbolismus beeinflusst. Empfehlenswert ist dieser literarische Klassiker ab einem Alter von 16 Jahren, da es recht anspruchsvoll ist und die feinen Nuancen nur mit einem gewissen Vorwissen zur Zeitgeschichte und dem Zeitgeschehen verstanden und manche darin enthaltene "unmoralische" Ideen nur mit geistiger Reife kritisch betrachtet werden können.

Inhaltsbeschreibung zum Buch Das Bildnis des Dorian Gray von Oscar Wilde

Bereits das Vorwort des Romans ist erwähnenswert, da es eine gewisse Warnung an den Leser ausspricht. Es gäbe keine moralischen und unmoralische Bücher, sondern schlichtweg gut oder schlecht geschriebene. Die Deutung, insbesondere vor dem Hintergrund der Biographie des Autors, mag jedem selbst überlassen sein.
Der Roman beginnt mit einem Gespräch zwischen dem zynischen Lord Henry und dem idealistischen, tugendhaften Maler Basil Hallward. Ein aufgestelltes, noch nicht fertiges Portrait erweckt Lord Henrys Aufmerksamkeit. Basil erzählt ihm, dass es den jungen Mann Dorian Gray zeigt, der ihn "an den Rand einer Lebenskrise" gebracht habe, da er ihn, seine Schönheit, seine Reinheit, vergöttere. Basil fürchtet, Henry könne den jungen Dorian negativ beeinflussen und bittet ihn zu gehen, da Dorian bald zu ihm kommen wolle, um ihm weiter Modell zu stehen. Er bleibt jedoch und lernt ihn trotz Basils Vorbehalte kennen. Im Garten Basils führen Dorian und Lord Henry ein Gespräch, das dem Schönling die Vergänglichkeit seiner äußerlichen Pracht vor Augen führt. Er wird sich plötzlich darüber bewusst, dass er bereits in wenigen Jahren seinen Reiz, um den ihn alle beneiden, wegen dessen ihn alle lieben, verlieren wird. So ist er interessiert an Lord Henrys "neuem Hedonismus", ein Leben ohne den Zwang der Moral. Dass es der Einfluss Lord Henrys ist, der aus ihm spricht, wird Basil spätestens klar, als Dorian zum ersten Mal sein fertiges Bildnis sieht, und die eigene Schönheit "wie eine Offenbarung" darin erkennt. Verzweifelt im Wissen, dass er nicht immer so strahlend sein kann wie auf diesem Bildnis, wünscht er sich, das Bild würde statt seiner altern. Basil bietet schweren Herzens an, das Portrait zu zerstören, doch hindert Dorian ihn verzweifelt daran. Lord Henry wird nun erst bewusst, wie empfänglich Dorian für seine Ideen ist und möchte seinen Geist nun wie ein Kunstwerk nach seinen Vorstellungen formen.
Sie beginnen viel Zeit miteinander zu verbringen, Lord Henry wird zu Dorian Grays engstem Vertrauten. So ist er auch der erste, der von Dorians Verlobung mit der jungen Schauspielerin eines elenden Theaters, Sibyl Vane, erfährt. Dorian ist verliebt, voller romantischer Ideen, was Lord Henry nur zynisch kommentiert. Er verspricht ihr, bezaubert von ihren Darstellungen, eine große Schauspielerin aus ihr zu machen, sie aus dem elendigen Theater zu holen. Doch als Dorian seine beiden Freunde Basil und Lord Henry in die Abendvorstellung einlädt, um seine Verlobte zu präsentieren, spielt sie schlecht, was ihm zutiefst peinlich ist. Er stürmt hinter die Bühne, macht ihr Vorwürfe, doch sie hat nur aus Liebe schlecht gespielt: Sie erklärt, die geschriebenen Charaktere waren ihr Leben, und nun, da sie durch seine Liebe das wahre Leben, ihr eigenes Leben, entdeckt habe, könne sie nicht mehr schauspielern. Er weist sie brutal zurück, streift die ganze Nacht verwirrt durch die Straßen. Doch als er am nächsten Tag einen Zug der Grausamkeit um die Lippen seines Portraits bemerkt, wird ihm klar, dass er einen Fehler begangen hatte. Als nun Lord Henry ihm auch noch erzählte, sie habe Selbstmord begangen, wird ihm klar: Er hat sie durch seine Grausamkeit umgebracht. Das Portrait wird zu einem Spiegel seiner Seele, und trägt nun tatsächlich die Zeichen jener Sünden, die er begeht und er ewig jung und schön bleibt. Und die Sünden häufen sich, durch den Einfluss Lord Henrys und eines ominösen Buches, das er ihm schenkte. Bis er eines Tages erkennt, wie weit er es getrieben hatte, und er selbst an der Destruktion seiner Seele zugrunde geht.

Die Meinung von Ophelia Immortal (Ravenclaw) zu Das Bildnis des Dorian Gray von Oscar Wilde

Das Buch fasziniert. Nicht umsonst wurde der Stoff so häufig verfilmt, und ist erst kürzlich erneut verfilmt worden. Insbesondere, wer gerne über das Leben, die Schönheit und den Begriff der Ästhetik philosophiert, wird seinen Gefallen an diesem Buch finden. Viele werden auch die geschickten Anspielungen auf Mythen und andere Werke entdecken. Das Thema Schönheit ist stets aktuell, ebenso das Thema Moral und Gesellschaft. Mir persönlich gefiel vor allem der sprachliche Stil Wildes sehr, die geheimnisvolle Atmosphäre des Buches, und die Frage, wie weit man für den Erhalt der eigenen Jugend gehen würde, wie tief Sünde und Laster in einem selbst verankert sind. Man stellt sich viele Fragen, während man diesen Roman liest. Reflektiert über sich selbst, die Moral der eigenen Zeit, seine eigenen Hypothesen. Und in der heutigen schnelllebigen Zeit ist das wohl gar nicht mal so falsch.

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